Mittwoch, 30. Juli 2008

Der Kampf um Millimeter, um Geld und um Raum

Auf SpOn diskutieren heute Susanne Beyer und Julia Amalia Heyer über citynahes und trotzdem familienfreundliches Wohnen. Vermehrt konnte man ja in den letzten Monaten all überall von der City-Renaissance in Sachen Wohnen lesen. Na ja ... vielleicht bin ich ja einfach auch nur in letzter Zeit besonders sensibilisiert dafür? Wie dem auch sei ... zahlreiche Studien schienen zu belegen das der Trend der Suburbanisierung gestoppt sei... die Menschen - und hier insbesondere junge Familien - also nicht mehr raus ins Grüne ziehen weil die Innenstädte grau und laut und ganz und gar kinderunfreundlich daherschlendern. Spätestens seit der Prenzlauer Berg in Berlin sich von Szenebezirk zum Volksbrutkasten mit der bundesweit höchsten Geburtenrate entwickelt hat, feierte selbst das Feuilleton das Comback der City. Scheinbar jedoch zu früh ... denn es werden, wie hier nachzulesen ist, verstärkt Stimmen laut, die davor warnen, dass junge Menschen noch immer nicht nachhaltig an den urbanen Stadtkernen gebunden werden können. Eine Vergreisung und damit eine Verödung ausgerechnet der attraktivsten Lagen droht. Und in der Tat haben auch wir - obwohl nun nicht gerade als junge Familie suchend - wenig spannendes auf unsere Suche nach geeignetem Wohnraum gefunden. Und wenn ich jetzt mal unterstelle, dass es vielen Menschen so wie uns geht, sie also Urbanität als Form von Lebensqualität zu schätzen wissen, Miete zahlen relativ doof finden und ansonsten interessanteres als 3-Zimmer-Küche-Bad-Balkon von den eigenen 4 Wänden erwarten, dann glaube ich schon ganz gerne, dass Stadtplanung nicht immer auch Bedarfsdeckung bedeutet.

Aber klar, die Wahrheit liegt natürlich wie so oft irgendwo in der Mitte ... wir dürfen jedenfalls gespannt sein wohin sich die Welt entwickelt. Werden wir bald verödete Innenstädte oder knallbunte Cityquartiere vorfinden? Und werden sich alle Städte von Hamburg über Berlin nach München gleich entwickeln, gibt es überhaupt überall vergleichbare Voraussetzungen oder ist das demnächst eine Möglichkeit sich als Stadt zu profilieren.

In jedem Fall ist es irre spannend live und in Farbe und vor allem in direkter Betroffenheit mit zu erleben, wie hier am Alten Schlachthof genau diesem Verödungstrend, der hier in Berlin seit Anfang der 90er anhält entgegengebaut wird.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Auf dem westlichen Gelände des "Alten Schlachthofs" entsteht ja der Hausburgpark (mit dem Wasserturm) entlang der Hausburgstraße, auf dem östlichen Gelände der Hermann-Blanckenstein-Park (mit dem Gerüst der Hammelauktionshalle). Die kleine Grünfläche zwischen den beiden Straßen ist die grüne Verbindung zwischen diesen beiden Parks. Kann man auch auf Seite 29 dieser Dokumentation (PDF) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ganz gut erkennen.